Wenn Sie Ihren persönlichen Stil unter all den vielen Interior Design-Trends finden und vielleicht auch noch Stile mixen wollen, bin ich natürlich gerne für Sie da. In diesen Beitrag verschaffe ich Ihnen einen kurzen Überblick über aktuelle Trends und gebe Ihnen ein paar Tipps für Ihren eigenen Stil-Mix.
Weniger ist mehr. Dieses Zitat stammt vom berühmten Architekten Mies van der rohe und bringt die Idee des Minimalismus perfekt zum Ausdruck. Im Vordergrund stehen Funktionalität, hochwertige Materialien und deren innewohnende Ästhetik. Die Formensprache folgt einer klar puristischen Linienführung, das Farbkonzept bewegt sich von Schwarz über Grau bis Weiß.
Im Möbeldesign kommen geradlinige, klare Formen und reduzierte Oberflächen zum Einsatz, die bevorzugten Materialien sind Naturstein, Beton, Glas, Edelstahl und Aluminium.
Der Industrial Style ist besonders in Lofts, ehemaligen Fabriken oder Werkstätten beliebt. Meist bleiben Betonböden, unverputzte Wände, freiliegende Rohrleitungen und Balken im ursprünglichen Zustand und verleihen den Räumen einen rauen Charme.
Vintage-Stühle, alte Edelstahlschränke, Messing- oder Kupfer-Accessoires und nackte Glühbirnen machen den Industrial Style komplett. Bei den Materialien findet man vorzugsweise Aluminium, Edelstahl, Beton, Glas und Holz in weiß, schwarz, grau und Metallic-Tönen.
Bewährt, chic und zeitlos – in den 50er- und 60er-Jahren kam der progressive Wohnstil mit seinen Designs in Mode und ist auch heute noch im Trend. Puristisch-elegante Möbel, organische Formen, große, offene Räume und deckenhohe Fenster vereinen sich mit Interieur aus Edelstahl, Holz und Leder zu einem charmanten Ganzen.
Typische Accessoires wie verchromte Leuchten und Zeitungsständer komplettieren diesen Stil und ergänzen die Kommoden, Stühle und Schränke auf ihren schlanken Füßen. Das Design ist funktional und organisch und in Braun- und Naturtönen gehalten, die bevorzugten Materialien sind neben Holz Samt und Leder.
Dieser Interior-Stil kommt aus dem hohen Norden und kombiniert klare Konturen mit natürlichen Materialien. Die Massivholzmöbel sind oft in Weiß, Grau oder Pastellfarben lasiert. Wolle, Leder und weiche Decken sorgen für die typische Atmosphäre. Farbliche Akzente bringen Vasen und Porzellan mit Blumenmotiven oder Blumengestecke in die Wohnung.
Der Scandi Style besticht mit Naturmaterialien – Massivholz mit sichtbarer Maserung, Leder, Kork und Wolle und weiß oder hellen Farben. Kerzen und Kuscheldecken dürfen natürlich nicht fehlen.
Entspannt und unaufgeregt: Der naturnahe Stil „Warm Nordic“ überzeugt mit natürlichen Materialien, warmen, erdigen Farben und dem lebensfrohen Charm des dänischen Hygge. Helle, warme Farben und organische Formen sorgen für die heimelige Atmosphäre.
Im Möbeldesign stehen schlichte, funktionale Holzmöbel in hellen Farben im Mittelpunkt. Lärche, Kiefer, Tanne, Nussbaum oder Kirsche und Naturmaterialien wie Kork und Leder sorgen für eine warme Optik, bevorzugte Farben sind Erd- und Cremefarben und Pastell.
Der perfekte Stil für Naturfreunde: Mit dem Natural Look holen Sie sich die heimische Natur direkt in die Wohnung. Oberstes Gebot sind natürliche Farben, nachhaltige Materialien und Rohstoffe. Erdfarben, Grüntöne, Holzmöbel und geflochtene Elemente werden durch Zweige, dekorative Steine und Gräser ergänzt.
Das Möbeldesign ist beim Natural Look besonders schlicht und funktional. Naturstein und unbehandeltes Holz, grüne Farbe und Erdtöne verleihen Ihrem Zuhause ein natürliches Flair. Als dekorative Elemente finden gesammelte Fundstücke aus der Natur ihren Platz in Schalen oder Vasen aus Holz oder Glas.
Der Begriff Boho stammt von den „Bohemians“, die mit einem exzentrischen, kreativen Lebensstil der bürgerlichen Langeweile entflohen. Dieser Stil ist avantgardistisch und spiegelt sich in Vintage-Möbeln und -accessoires wider, die erfinderisch zusammengestellt werden. Bestickte Kissen, bunte Decken, handgewebte Textilien und Ornamente finden zusammen mit voluminösen Sesseln und dicken Teppichen Platz vor einer hellen Farbkulisse. Den eigentlichen Charme machen selbstgemachte und improvisierte Lösungen aus: Zum Beispiel Patchwork-Decken als Sofaüberwurf, alte Truhen als Tische oder Kommoden.
Farblich besticht der Boho Style durch die Kombination aus Naturtönen mit Orange, Violett und kräftigen Blautönen. Mandalas und geometrische Muster, Naturmaterialien und Flohmarkt-Fundstücke ergänzen den Boho Style perfekt.
Skandinavien und Japan – so weit entfernt und doch so nah – zumindest beim Wohnstil Japandi. Die asiatische und Skandinavische Stilrichtung harmonieren ausgezeichnet miteinander. Das gemütliche Flair des hohen Nordens vermitteln Ruhe und Ordnung, während die ostasiatische Eleganz eine besondere ästhetische Komponente in den Stil einbringt. Mit dabei ist auch Wabi-Sabi – das Konzept, das für Klarheit, Purismus und die Schönheit des Unvollkommenen steht.
Dieser Stil kommt völlig ohne Muster und Motive aus und besticht durch seinen Minimalismus. Weiche, unifarbene Stoffe und dunkles Holz werden mit hellen Erdtönen und Beige kombiniert. Als Hingucker dienen große Wandbilder mit minimalistischen Motiven.
Der gemütliche, urtypische Charme einer Almhütte mit handgefertigten Massivholzmöbeln und liebevollen Details – das ist moderner Alpen Chic. Er besticht mit Deckenverkleidungen aus Holz, hellen, neutralen Naturtönen und flauschigen Decken und Fellen. Laternen und Windlichter verleihen Ihrem Zuhause Alpenromantik – selbst, wenn Sie keinen Kamin haben. Als zusätzliche Deko-Elemente kommen typischerweise Geweihe zum Einsatz.
Als Materialien kommen vor allem heimische Hölzer zum Einsatz, dazu Naturstein, Leder und Felle. Brauntöne und helle Cremefarben, Felle als Sitzauflagen oder Teppiche, Hirschköpfe und Geweihe an der Wand verleihen dem modernen Alpen Chic seinen unverwechselbaren Stil.
Oft ist die schwierigste Hürde, aus all den Stilen den passenden zu wählen – wenn Sie sich dabei ein wenig überfordert fühlen, sind Sie in bester Gesellschaft. Noch schwieriger ist es, wenn Ihr Partner bzw. Ihre Partnerin einen völlig anderen Geschmack hat als Sie.
Dann müssen Sie sich entscheiden, welche Bestandsmöbel bleiben sollen und welche entsorgt oder verschenkt werden. Und schlussendlich: Was passt zu Ihrer Wohnung? Welche baulichen Elemente und Farben sind vorhanden (Wohnungstüren, Bodenbeläge usw.)? Haben Sie Standardfenster, französische Fenster, Kastenfenster? Wie sehen Ihre Innentüren aus?
All diese Punkte müssen in die Planung mit einfließen. Denn oft geben die Bestandseinrichtung oder der Grundriss schon einen Stil vor. Wenn dieser Stil dominant ist, können Sie frisch drauflos planen. Wichtig ist, dass Sie keine Stilbrüche verursachen. Viele Menschen haben kein ausgeprägtes räumliches Vorstellungsvermögen, was zu großen (und teuren) Fehlern führen kann.
Im Zweifelsfall sollten Sie sich die Unterstützung eines ausgebildeten Innenarchitekten holen. Das kann Ihnen viel Zeit und hohe Kosten sparen, da ein Innenarchitekt Ihre Raumsituation ganz anders beurteilt als ein Laie. So riskieren Sie keine falschen Entscheidungen, die Sie später bereuen könnten. Vor allem bei der richtigen Farb- und Materialauswahl kann viel schiefgehen.
Ihr Projekt steht und fällt mit der Wahl des passenden Stils.
Raphael Amon
Stellen Sie sich vor, Ihr Partner bzw. Ihre Partnerin wünscht sich Industrial Look, Sie selbst bevorzugen aber den Skandinavischen Stil. Passen diese beiden Stile in einen Raum? Lassen sie sich kombinieren oder zerstören sie Ihre Wohlfühl-Oase?
Ob und wie gut sich Stile mixen lassen, hängt nicht zuletzt von der Wohnungsgröße ab. Eine große Wohnung mit mehreren Räumen ist da der beste Fall. Jeder Raum bekommt einen eigenen Stil und einzelne Design-Elemente ziehen sich durch die gesamte Wohnung. Zum Beispiel die Form der Metallprofile bei Möbeln.
Bei kleinen Wohnungen wird das schwieriger, da die Möbel mehrere Funktionen erfüllen müssen. In diesem Fall sind Sie bei mir an der richtigen Adresse, da ich Ihre Ist-Situation und Soll-Situation ermitteln und die perfekten Maßmöbel für Sie designen kann.
Sobald die ersten Ideen geboren sind, ist eine 3D-Planung notwendig. Nur so bekommen Sie ein räumliches Gefühl dafür, wie die eigenen vier Wände nach der Veränderung aussehen werden. Am besten ist es, wenn die 3D-Planung gleich mit einer ausführlichen Beratung hinsichtlich Farbe, Stil und Material kombiniert und gleichzeitig ein Mood- und Produktboard erstellt wird.
Fazit: Es kann mehrere Jahre dauern, bis Sie Ihren eigenen Kleidungsstil finden. Den eigenen Wohnstil finden überhaupt nur die wenigsten. Ich hoffe, dass es Ihnen mit diesen Tipps leichter fällt – natürlich bin ich jederzeit für Sie da und gehe einen Teil Ihres Interior Design Weges mit Ihnen oder begleite Sie von den ersten Schritten bis zum Ende.
Wohnen ist etwas Persönliches. Habt Mut – Mut zur Farbe, Mut zum Design. Ihr Lebensraum darf ruhig so authentisch sein, wie Sie es sind. Denn auch beim Wohnen gilt: Klasse statt Masse!
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